(zur Feier der Länge des Textes ausnahmsweise mit Großbuchstaben)

Diesmal also auf zum Nahkampf mit den Foltergeräten, so viel ist mir klar, als ich um 19 Uhr dort eintrudle und schon die erste Enttäuschung erlebe: Ein KT statt eines ST.

(Wer errät wofür das K steht, gewinnt einen Lolli).

However: Der KT hatte es wirklich in sich. Zuerst mal bis zu den Zähnen bewaffnet mit Unterlagen zerrt er mich auf den erstbesten Sessel um das ganze Zeug vor mir auszubreiten. „MyFitplan“ nennt sich der Schmöker. Und dieser meint mein ActionPoint-Berater (Nie kennengelernt. War das der ST oder das Gerät, das die netten Papierstreifen ausspuckte?) empfiehlt mir das SportMed Programm „Fit-Training“. aha.

Während ich auch noch erfahre, dass der (vom ActionPoint-Berater empfohlene) SportMed wiederum mir empfiehlt, meine aktuelle Fitness längerfristig noch etwas anzuheben (Ey, guter Scherz. Wer auch immer jetzt schon wieder der SportMed ist, Humor hat er) rennt KT davon, um anschließend mit Pulsmesser und Chipkarte vor mir herumzufuchteln.

Also den komischen Gurt rummurksen und ab aufs Laufband. Chipkarte rein und – nöö, also das mich das Gerät mit Namen kennt inkl. Gewicht und der passenden Pulsfrequenz für den Aerodingsbumsbereich, das wäre jetzt echt nicht nötig. Dafür macht es dann alles ganz allein. Es wird schneller, wenn ich zu wenig Puls habe und langsamer, wenn die Pumpe rotiert. Und wenn ich (z.b. eben beim Laufband) zwischen 134 und 161 Puls rumgurke, dann bekomme ich – jaaaaa PUNKTE! Außerhalb gibt’s nix, aber es beschimpft mich wenigstens nicht lautstark. Hätte ich ihm glatt auch noch zugetraut.

Fazit: mein SportMed hat ein 10 Wochenprogramm zusammengestellt in dem ich 10 Wochen lang jede Woche Punkte sammeln muss. (Langsam wird er mir unsympathisch).

1. Woche: 17 Punkte. 10 Minuten Laufband machen 2,5 Punkte, 10 Minuten Radfahren – tschuldigung BIKEN – machen 2,2 und 10 Minuten rudern 2,3 etc.

Heute habe ich es auf stolze 2 Punkte gebracht (der Rest war unterhalb der geforderten Pulsfrequenz und damit ungültig).

Ich traue mich aber nicht zu fragen, was mit mir passiert, wenn ich die 17 nicht schaffe. Muss ich dann mit Eselsmütze schwitzen? Oder womöglich Schlimmeres? Nur nicht genauer drüber nachdenken, mir schaudert.

Ich will absteigen und mich freundlich verabschieden, aber daraus wird nichts. Das war nämlich erst der Anfang. Jetzt müssen „wir“ ja noch gezielt was für die Muskulatur tun.

Also was hätten wir denn da Schönes? Fragen Sie mich nicht. Nach dem 4. Gerät höre ich auf es mir zu merken, aber KT schreibt ohnehin die ganze Zeit brav mit. Gerätnummer, Anzahl der Übungen, Gewicht. Alles immer 3x das weiß ich noch.

Bei Gerät 2 beginnt sich KT dann dafür zu interessieren, was ich beruflich so mache.

Tussi: „Ja weißt du“ (ah ja, wir sind per du. Im Unterschied zu ST fragte er gleich, ob das in Ordnung wäre und nachdem ich bei Leuten, die mir beim Schwitzen zusehen da nicht so heikel bin, duzen wir uns) „dieses böse Unternehmen mit den drei Buchstaben, das hat auch einen Internetauftritt und da arbeite ich mit.“

KT: “Machst du das alleine oder seid ihr da mehrere?“

Tussi: schnappt kurz und heftig nach Luft und ausnahmsweise ist nicht das Gerät dran schuld. „Jaaaahaa, wir sind da schon mehrere.“

KT: “Und damit bist du ausgelastet?“

Tussi (mit schon leicht hervorquellenden Augen): „öööhm. ja.“

KT: “Ja weißt du, ich habe nämlich auch eine Homepeitsch und die ist eigentlich nicht so viel Arbeit. …. na aber so oft aktualisiere ich sie auch nicht.“

Aus. Schluss. Er hat mich so weit. Ab sofort darf er Kilo rauf tun so viel er will. Hauptsache ich habe einen Grund, warum ich nicht mehr reden muss. War das der Sinn? Ist der wirklich so raffiniert?

Aber langer Rede kurzer Sinn: Das heute hat 1,5 Stunden gedauert. Bei den Geräten habe ich jede Übung, die ich „eigentlich“ 3x machen müsste einmal absolviert. Von 17 zu sammelnden Punkten habe ich 2 geschafft.

Ist Euch klar was das bedeutet?

No doubt. Ich muss mir einen Halbtagsjob suchen oder das Schlafen abgewöhnen.

catering mit weinverkostung gab es heute mittag für die paar verbliebenen hier.

aber nur nicht blass werden vor neid da draussen. wir waren nur versuchskaninchen für die weihnachts.feier.

dennoch: könnte es am wein liegen, dass mich diese studie etwas verwirrt?

ich versuche es jetzt nochmal.

ÜBERSCHRIFT: Dominante "Männchen" balzen erfolgreicher

texttexttexttext "... Und die Frauen nehmen diese Signale auch deutlich wahr - auch wenn bei dieser Studie nicht berücksichtigt wurde, ob es schließlich eine tatsächliche Eroberung gegeben hat."

dieser studie nach zu schließen ist also auch ein bitte-gib-dir-DEN (gepaart mit vielsagendem augenrollen) als "erfolgreicher balzversuch" zu werten?

wenn dem so ist, wiedermal uneingeschränkter neid an die vertreter des anderen geschlechts so leicht würde unsereins auch zu erfolgserlebnissen kommen.

geliebte novemberdepression.

lass dir knutschen!